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Wieder zuhause!

September 21, 2009

Nach einer im Vergleich zur Hinfahrt sehr kurzen Rückfahrt mit dem Bus sind wir am Samstag Abend gegen 18:30 Uhr an der Gasstraße mit großem Bahnhof von Eltern und Verwandten empfangen worden. Dafür und für die vielen kleinen und größeren Initiativen zum Wiedersehen vielen Dank!!! (auch hier fehlen mir ein paar Bilder!).

Von der Rückfahrt gibt es wenig Aufregendes zu berichten. Sehr angenehm war die nette Aufnahme und Begleitung durch die beiden Fahrer des Busunternehmens UNTERWEGS aus Braunschweig, Andreas Pelikan und Jan (?) Aus unserer Sicht können wir dieses Unternehmen allen Klassen, die zukünftig eine solche (oder einen andere) Reise antreten, wärmstens empfehlen
(www.unterwegs-charter.de).

Auf einer Raststätte haben wir dann noch KARDELEN getroffen.

Ich habe es mir nach dem Abendessen auf dem Sofa bequem gemacht.

v. Grone

Der letzte Tag

September 20, 2009

Die ‚Keller Böhmens‘ haben uns alle sehr beeindruckt. Der Eingang zur Unterwelt der Stadt erfolgte über ein Restaurant am Marktplatz, dessen Speiseräume sich schon über zwei Kellergeschosse erstreckten. Dann ging es weiter hinab. Die Räume waren für unsere Verhältnisse sehr niedrig gebaut und wurde deutlich kühler, je tiefer wir kamen. Damit war auch eine der wichtigsten Funktionen der Keller erklärt: Die gelagerten Vorräte waren unter der Erde deutlich länger haltbar als in den Vorratskammern auf dem Niveau der Straßen und Plätze. Die Keller sind über viele Gänge miteinander verbunden und bilden so eine mehrere Kilometer lange ‚Unterwelt‘. Ungefähr 350 m sind für die Führung freigegeben. In den verschiedenen Räumen waren zusätzlich Exponate zur Stadtgeschichte ausgestellt. Der junge Mann aus dem Fremdenverkehrsbüro der Stadt, der uns später noch einmal begegnen sollte, erhielt für seine in deutscher Sprache mit englischen Begriffen ergänzte Darbietung einen kräftigen Beifall.(Bitte Bilder von den Kellern an meine e-Mail-Adresse, ich konnte keine machen.)

Danach hatten die Kinder die Möglichkeit, die kleine Stadt in Gruppen auf eigene Faust zu erkunden.

Als wir zum Zeltplatz zurückkehren wollten, hatte Maggie den Schlüssel zu ihrem Fahrradschloss verloren, mit dem ihres und das von Alicia angeschlossen waren. Intensives Suchen half nichts. Wieder der Gang zu dem jungen Mann im  Fremdenverkehrsbüro, der holt die Adresse eines Fahrradhändlers und einen Stadtplan heraus und schickt die Mädchen dort hin. Kein Erfolg, nur kleine Zangen vorrätig. Ich fahre von Werkstatt zu Werkstatt, wo man mich versteht, ist kein Bolzenschneider vorhanden. Wieder zum … Ihr wisst schon! Anruf bei der Polizei. Die weigert sich tätig zu werden, gibt aber eine Adresse heraus, wo sich ein Bolzenschneider befinden soll. Diesmal gehe ich mit dem besagten jungen Mann los, der mir unterwegs seine verzweifelte Lage schildert: Am Ende des Monats ist die Saison vorbei und er wieder ohne Job, außerdem hat ihn seine Freundin verlassen. Ich versuche ihn mit der etwas allgemeinen Aussage zu trösten, dass es eben gute und schlechte Zeiten im Leben gäbe (ja, auch Männer sprechen über so etwas!). Nachdem wir dann unter der Anteilnahme von weiteren Bürgern der Stadt mit gemeinsamen Kräften das zähe Schloss geknackt hatten, hat er sich über 20.-€ offensichtlich mehr gefreut als über meine guten Ratschläge zum Leben im Allgemeinen.

Abends haben wir dann nicht mehr gekocht sondern sind in die nahe gelegene Marina gefahren und haben alle zusammen – für unsere Verhältnisse – fürstlich gegessen, zu einem sehr moderaten Preis.

Danach begann das Warten auf den Bus. Für ca. 20:00 Uhr hatte sich der Fahrer angekündigt, gegen 21:30 war er da. Sofort brach große Aufregung aus, weil der Busfahrer Herr Pelikan ( der auch im letzten Jahr Arne und Katarina gefahren hatte) es für sinnvoll hielt, die Räder noch am Abend einzuladen. Damit war die Heimreise eingeleitet, und es gab kein Halten mehr.

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v. Grone

P.S.: Besuch im städtischen Museum: Bei meinem Streifzug durch die Stadt bin ich zuletzt noch im Museum der Stadt gelandet. Mein Interesse galt vor allem der Frage, wie die Vergangenheit der Stadt Litomerice (ehemals Leitmeritz) vor dem Einmarsch der Wehrmacht 1938/39 dargestellt wird. Bedauerlicherweise ist diese Seite der Vergangenheit fast völlig ausgespart geblieben. Nur dort, wo es nicht vermeidbar war, bei Inschriften auf Fotos oder Vasen bzw. Schüsseln und Namen von bekannten Bürgern des alten Leitmeritz schien dieser Aspekt der Vergangenheit durch. Die englischen Texte  zu den Exponaten waren allerdings keine wörtlichen Übersetzungen der tschechischen Informationen, so dass die Basis für eine umfassende Bewertung nicht ausreicht. Angesichts der leidvollen Vergangenheit in der Nazizeit und dem Revanchismus in der Bundesrepublik Deutschland bis weit in die Gegenwart vielleicht verständlich, für den unbelasteten Besucher aus Deutschland dennoch enttäuschend. Es wäre zu wünschen, dass mit dem weiteren Zusammenrücken der Staaten in der EU auch in dieser Frage Ängste abgebaut werden können und mehr Offenheit Einzug hält.

Der Tag vor dem letzten Tag

September 17, 2009

Heute haben wir – wie angekündigt – nu eine kleine Strecke von Brna(!) bis Litomerice zurückgelegt. In dieser kleinen Provinzhauptstadt wären wir gerne geblieben, aber trotz intensiven Bemühens haben wir in der Stadt keine Unterkunft gefunden. Es war wegen einer Gartenbauausstellung alles ausgebucht. So mussten wir ein paar Kilometer zurück an einen abgelegenen Platz, auf dem wir jetzt alleine campen. Rs gibt allerdings einen See, in dem sich schon einige Kinder gestürzt haben.
Aus dieser Lage heraus haben wir auch den Bus an diesen Ort bestellt. Eine Rückfahrt nach Bad Schandau wäre ein zu großer Kraftakt gewesen.
So bleiben wir hier, besichtigen morgen noch einmal die ‚Keller Böhmens‘ in Litomerice, Baden bei gutem Wetter, Essen gut und preiswert und lassen es uns gutgehen.
Der Bus wird am Freitag Abend eintreffen und wir werden am Samstag unsere Räder und das Gepäck einladen. Dann werden wir uns auf den Weg nach Hamburg machen und meiner Rechnung nach gegen 18:00 da sein. Wir werden am Anfang der Gasstr. halten und ausladen, weil die Daimlerstr. dazu zu eng ist.
Auf den Bildern sind Kinder zu sehen, die wegen der Wärme in der letzten Nacht unter freiem Himmel geschlafen haben und der Marktplatz von Litomerice.
Bis dahin,
v.Grone

Die Elbe heißt nun Labe

September 16, 2009

Als erster hatte Lukas Flinspach seine Füße Wasser der Labe, nachdem wir auf dem linken Ufer die Grenze auf dem Radweg überschritten hatten: Ein Ziel der Elbe-Labe-Expedition hat sich erfüllt! Wir haben uns alle sehr gefreut! Begleitet wurde das Ereignis von Sonne und großer Wärme. Wir mussten häufiger Pause machen als bei trübem Wetter. Zuerst in Dêčin, wo es die ersten Apfelstrudel mit Schlagsahne und Vanilleeis gab. Später noch einmal in einem Dorf mit einem Supermarkt ohne Strom, wo wir dann in ein Gartenlokal von der italienischen Wirtin die letzten 8 Sprudelflaschen erstehen konnten.
Jetzt sind wir auf einem kleinen Campingplatz bei Brno, der leider zwischen zwei Bahnstrecken und einer Straße liegt – mal sehen, wie die Nachtfahrpläne gestaltet sind!
Ab morgen richten wir unsere Etappen nach Lust und Laune aus. Die Wege sind nicht mehr so gut und zum Teil viel befahren. Es sollte sich doch noch eine kleine Stadt mit einem ruhigen Platz für und finden lassen!
v. Grone

Endspurt

September 15, 2009

Nach einem ausführlichen Frühstück* zu Fuß in die Altstadt. Im Zwinger haben wir uns eine halbe Stunde aufgehalten, ohne dass jemand sich gelangweilt hat. Danach haben wir gemeinsam noch die Frauekirche angesehen. Leider blieb dann nur eine kurze Zeit für eigene Aktivitäten: Um 12:00 mussten wir Räder und Gepäck aus der DJH holen und die Weiterfahrt starten.
Zum Glück war dann Annabelle auch wieder vom Krankenhaus zurück, wo sie ihre geprellte Hand (Sturz) behandeln lassen hat: Sie kann die Reise fortsetzen!
Inzwischen war auch die Sonne heraus und es war wieder angenehm warm. Auf der Hälfte der Strecke nach Bad Schandau trat dann auf der rechten Elbseite abrupt das Elbsandsteingebirge hervor. Auch der Radweg bekam ein kleines Höhenprofil, so dass manchmal geschoben werden musste.
In Königstein haben wie mit einer kleinen Fähre, die unseres wegen zwei Mal fahren musste, die Seite gewechselt.
Dann ging es schnell bis Bad Schandau, wo wir einkaufen konnten. Bis zum C-Platz mussten wir allerdings noch 5 km ein Flusstal hinauf fahren.
Dort haben wir zum ersten Mal im Dunklen das Abendessen zubereitet. Bei den Begleitern gab es Thay-Curry mit Reis, wozu wir die Kokosmilch verwendet haben, die Frau Cetin in einem Supermarkt ergattert hatte.
Morgen tasten wir uns über die Grenze.
v. Grone
* Zu Ende gab es leider Strei die Brötchen, die die Kinder sich aus dem Bestand unsres Buffets geschmiert hatten. Obwohl es nirgend geschrieben stand, sollten wir pro Stück zusätzlich 1.-€ zahlen oder ein Lunchpaket bestellen. Wir haben uns dagegen erfolgreich gewehrt, die Kinder haben ihre Brötchen behalten und die DJH Dresden ist wieder eine Kleinigkeit Jugendherberge statt Umsatzmaschine. geworden.

Dresden oder Die teuerste Hotelrechnung meines Lebens

September 14, 2009

Beim Aufstehen schien noch die Sonne, beim Frühstück hatten sich schon dunkle Wolken davorgeschoben und unterwegs fing es erst an zu tröpfeln, aber noch vor Meißen mussten wir Regensachen anziehen. Der zweite Tag hintereinander nass, das trübte die Stimmung, entsprach aber dem Wetterbericht.
Kurz vor Riesa stand Yigit plötzlich ohne den hinteren Schnellspanner da. Ein Teil der Gruppe fuhr mit mir in die Stadt und wir besorgten einen Schnellspanner, Yigit musste in Begleitung von Frau Reeves schieben bis der Ersatz zur Stelle war.
Ohne dieses Missgeschick wäre uns das Elbquelle-Denkmal von Jörg Immendorf nicht ins Auge gefallen, obwohl es aus einigen hundert Tonnen Stahl geschmiedet gewaltig in dem Himmel ragt.
Die Landschaft verändert sich deutlich sichtbar: Hügel links und rechts des Flusslaufs, kleine giftige Anstiege, die ersten Weinberge tauchen auf, viele Häuser sind südländisch-okerfarben verputzt.
Meißen ist fast zu hübsch für den norddeutsch geprägten Blick. Einige Kinder besteigen den Dom und genießen den Blick von oben.
Im Eiscafé Venetia melde ich uns im Jugendgästehaus in Dresden an, der Regen hat diese Entscheidung erzwungen. Die Aussicht auf eine Dusche und ein Bett lies den Kindern noch einmal Flügel wachsen, und die 30 km bis zur Herberge wurden nicht zu lang. Die Anstrengung wurde durch ein üppiges Buffet mit einer Vielzahl von warmen Speisen entlohnt.
v. Grone

Strehla im Regen

September 13, 2009

Nach den sonnigen Tagen der Vorwoche und in Prettin fängt der Tag mit Regen àn und hört auch damit auf. Zwischendurch reißt mal der Himmel auf, ansonsten bleibt es trübe.
In Torgau, wo sich1945 Amerikaner und Sowjets die Hände gereicht haben, treffen wir auf eine Frau aus Hamburg, die uns aufgrund unserer Berichte schon erwartet hatte und auf der Strecke kleine Botschaften hinterlassen hat (Bild).
Später verabschieden wir uns an der Radfahrerkirche in … von Klaus und setzen unsere Reise wieder alleine fort.
Nach dem lieblos zubereiteten Essen in einem Restaurant essen sich die Kinder an ihren Resten satt und gehen früh zu Bett.
Morgen geht es über Meißen bis kurz vor Dresden. Am Dienstag ist dann Dresden um die Mittagszeit zur Besichtigung freigegeben. Am Mittwoch wollen wir die Füße in die Labe stecken!
v. Grone

P.S.: In Prettin hat das Netz für fad Posten des Blocks nicht ausgereicht.

Telegramm aus Prettin

September 13, 2009

Freitag Abend Spaghetti mit 3 Soßen -stop- Gastgeber Klaus Stäbler in Bestform – stop – Musik im Garten – stop -Sonntag Verabschiedung von Frau Cetin (leider!!!) – stop -Frau Reeves kommt und ist gleich mitten drin – stop – baden im See – stop – 4 Bleche Pflaumen- bzw. Apfelkuchen in blitzesschnelle vertilgt – stop – abends großes Grillen im Garten – stop – Ende 23:00
Vielen Dank an unseren großzügigen und geduldigen Gastgeber!
v. Grone

Coswig- Prettin

September 13, 2009

Nach der herzlichen Aufnahme im Kanuclub in Coswig sind wir früh logekommmen – bis am Ausgang des Geländes die Hinterradnabe von Jan komplett streikte. Es gab vor Ort kein Fahrradgeschäft, das den Schaden reparieren konnte, kein Taxi, nur einen völlig verwahrlosten Bahnhof. Dort konnten wir Jan nicht allein lassen. So ist die große Gruppe schon vorgefahren, und Annabelle, Kardelen, Jim, Flinte und ich haben auf die nächste Bahn gewartet und sind nach Wittenberg gefahren. Die anderen waren schon vor uns angekommen. Alle Kinder konnten sich die Hauptplätze der Lutherstadt ansehen, während die notwendigen Reparaturen vorgenommen wurden.
Nach dem das von der Werkstatt erledigt war, sind wir Richtung Prettin aufgebrochen. Dort hatte mein Freund Klaus Stäbler inzwischen für uns alle Nudeln mit 3 verschiedenen Soßen gekocht. Satt und zufrieden sind die Kinder zeitig in den Zelten verschwunden.
v. Grone

85 km – juhu!!! :-)

September 10, 2009

Nach der bequemen Nacht in der Jugendherberge sind wir heute morgen pünktlich um 10:00 Uhr losgekommen, zwar sind wir dann erstmal 5km durch Gommern gegurkt, aber als wir dann den Weg gefunden hatten, ging es mit gutem Tempo voran! Außer das Annabelle der Gepäckträger gebrochen ist und ich einen Platten hatte, lief es eigentlich ganz glatt. Nach 45km und einer Elbüberquerung haben wir in „Aken“ vor einem Supermarkt eine Mittagspause gemacht. Nachdem wir unseren Proviant verzehrt hatten, ging es dann zügige 40km weiter Richtung Lutherstadt/Wittenberg. In Dessau haben wir uns ein Objekt der Bauhaus-Architektur angesehen. Kurz vor „Coswig“ (18km vor Wittenberg) hatten wir schon gut 85km geschafft und es war auch schon relativ spät. Also haben wir im Kanuverein Coswig übernachtet, bei dem wir herzlich aufgenommen worden sind. Statt Abendbrot am Campingkocher gab es für alle Pizza.
Yoram/v. Grone